Neues aus dem Projekt

Präzisionsarbeit: Seilzug über ICE-Strecke


Bei Graste (Ortsteil von Woltershausen in der Gemeinde Lamspringe) überquert unsere Leitung die ICE-Strecke zwischen Fulda und Hannover. Dort wurde im Juli mithilfe eines Helikopters das Vorseil montiert.

Für die 380-kV-Höchstspannungsleitung Wahle–Mecklar werden insgesamt 555 neue Masten errichtet, 110 davon im Bauabschnitt A zwischen dem Umspannwerk Wahle und dem Umspannwerk Lamspringe. Nachdem die Fundamente der Masten fertiggestellt und die meisten Masten gestockt sind, werden nun nach und nach die Leiterseile, über die später der Strom fließt, eingezogen. 

Am südlichsten Ende des Bauabschnitts A bei Graste begann Ende Juli der Seilzug. Um die schwereren Leiterseile an die Masten zu bekommen, müssen zuvor sogenannte Vorseile eingezogen werden. Meistens kann das – konventionell – über den Boden geschehen. An einigen Stellen wird jedoch Spezialgerät zur Hilfe genommen. So auch beim Vorseilzug zwischen den Masten A144 und A147 bei Graste, bei dem ein Helikopter zum Einsatz kam. 

Mit 30 bis 50 Euro pro Minute ist der Einsatz des Spezialgeräts zwar nicht gerade günstig, er lohnt sich aber! Denn was mit Hilfe des Helikopters problemlos in wenigen Stunden erledigt ist, bedeutet bei konventionellem Vorseilzug über eine Woche Arbeit. Insgesamt acht Mal flog der speziell für Einsätze dieser Art entwickelte Helikopter von Mast zu Mast. Mit höchster Konzentration manövrierte der Pilot dabei seinen Helikopter präzise um die Masten. Dabei stand er in ständigem Funkkontakt mit Arbeitern am Mast sowie am Boden. Die Freileitungsmonteure nahmen das am Helikopter befindliche Vorseil entgegen und hängen es in kleine Spulen am Mast ein. Die Aufgabe des sogenannten Bremsers am Boden war es, die Geschwindigkeit genauestens zu regulieren, mit der das Vorseil von einer großen elektrischen Trommel abgespult wurde.

Die absolute Konzentration bei allen Beteiligten zahlte sich aus. Nach nur wenigen Stunden waren alle acht Vorseile eingeflogen und ein Abschnitt der ICE-Strecke Fulda–Hannover, die Landstraße 489 sowie zahlreiche bestellte Felder problemlos und ohne Zwischenfälle sicher überspannt.