Neues aus dem Projekt

Provisorium in schwierigem Terrain: Die Bahn läuft zukünftig auf Wahle-Mecklar

Leitungsprovisorien sind immer dann notwendig, wenn bestehende Leitungen gekreuzt werden oder zukünftig auf der neuen Leitung mitgeführt werden sollen. Letzteres ist der Fall beim vier Kilometer langen Provisorium im Söhrewald, südlich von Kassel. Dort soll über die gesamte Länge des Provisoriums eine 110-kV-Bahnstromleitung mitgenommen werden. Das Provisorium sichert dabei die Stromversorgung, während die bestehende Leitung bei der Leitungsübernahme vom Netz genommen wird.

Ein Mast des Auflastprovisoriums wird aufgebaut. Im Gegensatz zu einem abgespannten Provisorium erfolgt die Stabilisierung über Betonlasten am Fuß.

Die Bauarbeiten begannen im Juli 2021. Die Umgebung war bei diesem Provisoriumsbau eine besondere Herausforderung – es liegt in einem Waldgebiet, parallel dazu verläuft über zwei Kilometer eine Gasleitung. Ein wichtiges Anliegen bei TenneT ist es, Eingriffe auf die umliegende Natur so gering wie möglich zu halten. Aus diesem Grund entschied sich das Bauteam für die Verwendung eines sogenannten Auflastprovisoriums. Im Gegensatz zu einem Abspannprovisorium benötigt dieses weniger Stellfläche, da die Kraftübertragung nicht über Ankerseile erfolgt, sondern über die Betonlasten am Fußkreuz. So konnten die Auswirkungen auf die Umwelt auf einen sehr kleinen Bereich minimiert werden. 

Mittlerweile finden bereits Schwenkarbeiten von der bestehenden Bahnstromleitung auf das Provisorium statt – die Leitungsmitnahme ist also im vollen Gange. Die bestehende Bahnstromleitung wird später über die gesamte Länge des Bauloses D2 mitgenommen werden – das sind rund zehn Kilometer Neubau zwischen Lohfelden und Wollrode, der gleichzeitig Rückbau bedeutet. Nach aktuellem Planungsstand soll das Provisorium mit Abschluss der Bauarbeiten im November 2022 abgebaut werden.